Welt-Psoriasis-Tag 2018: Gemeinsam handeln!

Am 29. Oktober 2018 ist Welt-Psoriasis-Tag. Jedes Jahr wenden sich an diesem Tag Patientenselbsthilfeorganisationen und Hautärztinnen und -ärzte auf der ganzen Welt an die Öffentlichkeit, um auf die chronische Haut- und Gelenkerkrankung Psoriasis, umgangssprachlich auch Schuppenflechte genannt, aufmerksam zu machen. Unter dem diesjährigen Motto "Gemeinsam handeln!" fordern sie eine bessere medizinische Versorgung der Menschen mit Schuppenflechte ein und treten der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Diskriminierung der Erkrankten entgegen. In Deutschland sind mehr als zwei Millionen Menschen an Schuppenflechte erkrankt.

Leitliniengerecht behandeln

In Deutschland gibt es eine erhebliche Schieflage beim Zugang zu den erforderlichen Therapien zur Behandlung der Schuppenflechte. Ob Menschen mit Schuppenflechte die notwendigen – leitliniengerechten – Therapien erhalten, hängt auch stark von ihrem Wohnort und von den versorgenden Ärztinnen und Ärzten ab. Das liegt zum einen an den zahlreichen, weitgehend intransparenten Versorgungsverträgen in den Bezirken der Kassenärztlichen Vereinigungen und an den Wirtschaftlichkeitsprüfungen, die wie Damokles-Schwerter über den Arztpraxen hängen. Zum anderen sind die leitliniengerechten therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung der Schuppenflechte offenkundig noch nicht allen Ärztinnen und Ärzten bekannt. Die Unterversorgung der Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland ist von Politik und System "hausgemacht". Sie muss nicht sein.

Stigmatisierung abbauen

Menschen mit Schuppenflechte leiden erheblich – nicht nur unter der Erkrankung selbst, sondern auch unter Stigmatisierung und Ausgrenzung. Unwissenheit und Vorurteile über die Erkrankung sind in der Bevölkerung immer noch weit verbreitet. Viele Menschen glauben nach wie vor, dass Schuppenflechte ansteckend sei oder von mangelnder Hygiene herrühre. Fast alle Erkrankten haben bereits Diskriminierung und Erniedrigungen im Alltag erlebt: Sie werden angestarrt und mit abfälligen Bemerkungen überzogen. Ihnen wird das Händeschütteln verweigert und man will nicht gemeinsam mit ihnen an einem Tisch essen. Nicht zuletzt auch aufgrund dieser Erfahrungen leiden viele Menschen mit Schuppenflechte an depressiven Störungen oder anderen psychischen Erkrankungen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

Finanziell entlasten

Menschen mit Schuppenflechte sind großen finanziellen Belastungen ausgesetzt. Cremes, Salben, Lotionen und Shampoos zur Basispflege der Haut führen zu hohen monatlichen Fixkosten, die von den Erkrankten selbst zu tragen sind. Auf- oder Zuzahlungen in der Apotheke für die verschriebenen Therapien belasten die Patientinnen und Patienten zusätzlich. Sie höhlen den Solidaritätscharakter der Gesetzlichen Krankenversicherung aus und sind nicht hinnehmbar.

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